«Wir schauen nicht weg!»
Dieses Motto prangt auf den neuen T-Shirts der Menschenrechtsgruppe des Gymnasiums Immensee. Es will sagen, dass es den Mitgliedern der Gruppe nicht egal ist, was an Unrecht in unserer Welt geschieht und sie mit offenen Augen durchs Leben gehen wollen.
Schön zu sehen, dass man etwas bewegen kann
Mit der Matura verliessen fünf sehr aktive Schülerinnen das Gymnasium und die Menschenrechtsgruppe. Ihnen gebührt ein grosses Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz für die Anliegen der Gruppe. Stellvertretend für sie erzählt Chiara Donauer: «Als wir frisch zur Menschenrechtsgruppe stiessen, wussten wir nicht genau, was uns da erwarten wird. Bald jedoch wurde klar, dass wir ziemlich frei agieren und auch immer neue Ideen einbringen können. So haben wir vor drei Jahren den Röselitag initiiert, der mittlerweile schon fast zur Tradition geworden ist.
Mit diversen Kuchenverkäufen, dem Geld der Mensa, welches bei den Advents- und Fastenessen gespart wurde sowie mit den Einnahmen der Tombola am Gymifest konnten wir verschiedene Projekte unterstützen. Auch mit den Unterschriftensammlungen, welche wir über Amnesty International veranstalteten, gab es immer wieder erfreuliche Resultate. Es ist schön zu sehen, dass man etwas bewegen und verändern kann, auch wenn es nur etwas Kleines ist. Darum haben wir uns in der Menschenrechtsgruppe engagiert. Wir hoffen, dass einige neue Schülerinnen und Schüler in unsere Fussstapfen treten werden, damit die Gruppe weiter wirken kann.»
Stolze Beträge für zwei Projekte
Auch im Schuljahr 2012/13 wurden zwei Projekte der Entwicklungszusammenarbeit mit namhaften Beträgen unterstützt: ein Strassenkinderprojekt der Bethlehem Mission Immensee in Simbabwe und das Engagement der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) im brasilianischen Amazonasgebiet gegen den Raubbau an der Natur und für die Mitbestimmung der indigenen Völker an der Zukunft ihres Lebensraums. – Der Kayapo-Häuptling Raoni äusserte in einem Gespräch mit dem bekannten Sänger Sting seine Meinung in klaren Worten: «Die Weissen haben uns unseren Wald gestohlen und zerstört und wollen auch noch den Rest vernichten… Wir aber wollen den Wald unseren Kindern weiter vererben. Wir wollen hier bleiben. Das ist unser Recht.»
Der Geschäftsleiter der GfbV bedankte sich für die 3300 Franken: «Es ist ein stolzer Betrag zusammen gekommen. Bitte richten Sie unsere Grüsse den Schülerinnen und Schülern aus. Die Spende ist ein grosser Aufsteller für uns.»
Unterschriften ermutigen und wirken
Dreimal wurden am Gymnasium auch wieder Unterschriften gesammelt für weltweite Petitionen von «Amnesty International». Unterschiedliche Brennpunkte von Menschenrechtsverletzungen standen dabei im Fokus: Zwangsvertreibungen von Menschen in Kambodscha, bedrohte Verteidigerinnen von Menschenrechten in Zentral- und Südamerika, die unterdrückte Redefreiheit im Iran. – Sich mit einem Unterschriftenbogen vor Mitschülerinnen und -schüler zu stellen, verlangt immer auch etwas Mut. Aber die langjährige Erfahrung von «Amnesty International», dass mehr als ein Drittel aller Bittschriften eine konkrete Wirkung erzielt, ist Motivation und Ermutigung. Oder auch Worte wie jene der burmesischen Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die mit verschiedenen Petitionen unterstützt wurde: «Vielen Dank für Ihre Unterschrift. Ich bin heute frei wegen Menschen wie Ihnen.»
Peter Leumann